Einführung

Wenn uns nach einem Knochenbruch ein Gips für mehrere Wochen ans Bett bindet, oder unsere Beweglichkeit einschränkt, werden die Muskeln sehr wenig beansprucht und bewegt. Nach einiger Zeit würden wir an Kraft verlieren, die Muskeln würden sich zurückbilden, und wir würden dann nur noch ein Bruchteil unserer früheren Kräfte haben. In den meisten Fällen würde man dem Menschen nach der Abnahme des Gips empfehlen, sich wieder etwas mehr zu bewegen, und so innerhalb kurzer Zeit wieder die alte Kondition zu erreichen. Den Vorschlag statt der Bewegung, lieber einen schönen modischen Rollstuhl zu benützen, würde man wahrscheinlich als doch etwas abwegig betrachten.

tvWas hat dieses Beispiel mit unseren Augen zu tun? Nun, es ist nicht zu leugnen, dass wir durch unsere moderne Lebensweise die Augen immer weniger fordern. Auch wenn das Sehen in unserer Zeit immer wichtiger wird – Informationen werden zum großen Teil visuell übermittelt – werden die Augen doch meist sehr eingeschränkt benützt. Wir lesen zwar sehr viel, doch spielt sich unsere visuelle Umwelt meist in wenigen Meter Entfernung ab. Das TV-Gerät ist wenige Meter entfernt, die Zeitung oder das Buch ein paar Handbreit, und der Computerbildschirm in Armeslänge. Hier buchist das Problem also, dass wir stundenlang zum Beispiel den Monitor in der gleichen Entfernung betrachten. Wir blicken nicht ein mal in die Ferne, dann in die Nähe usw. sondern starren ständig auf den gleich entfernten Punkt. Die Augenmuskeln werden dabei sehr wenig bewegt, sie verkrampfen und bilden sich, wie bei einem Couch- Potato der ständig nur auf dem Sofa liegt, langsam zurück. Würde man wenigstens die restliche Zeit abwechslungsreich für die Augen gestalten, könnte man die Verschlechterung der Sehkraft verhindern. Wir bewegen uns jedoch auch noch die meiste Zeit in überschaubar kleine Räume zu Hause oder im Büro. Meist blicken wir dabei nicht allzu weit weg, und die Fähigkeit, in verschiedene Entfernungen zu fokussieren, lässt mit der Zeit nach.

pcWährend also früher bei Menschen die sehr viel lasen, oder berufsbedingt für lange Zeit immer auf kurze Entfernungen blicken mussten, sich eine Kurzsichtigkeit entwickelte, greift die Kurzsichtigkeit heutzutage epidemisch um sich.

Die Kurzsichtigkeit – also die Unfähigkeit weit Entferntes zu fokussieren - ist bei den meisten Menschen irgendwo eine Zivilisationskrankheit. Es gibt auch natürlich erblich-genetische Ursachen, sowie auch Erkrankungen die eine Verschlechterung der Sehfähigkeit bewirken, wie Multiple Sklerose, Trübung der Linse, Hornhautkrümmung, Netzhautablösung usw. Doch ist das glücklicherweise eher selten der Fall. Um wieder die alte Sehfähigkeit erreichen zu können, reicht es meist aus, wieder öfter in verschiedene Entfernungen zu fokussieren. Und hierfür gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks.

 

Alle Rechte vorbehalten. Copyright bei Christo Christoph